Karate Dojo Poing

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Bassai Dai

ingo, um 19:46 Uhr am 02-01-2020

Die Kata Bassai Dai stand im Mittelpunkt unseres Trainings Ende 2019.

Unser Abteilungsleiter Ralf Rebetge hat sich seine besonderen Gedanken zur Kata gemacht:

Bassai-Dai

In einem kleinen Fischerdorf in Okinawas Westen
da lebte einst ein junger Mann, gehörte zu den Besten.
In der Schule war er fleißig, lernte viel und dazu gerne
all‘, was es zu entlocken galt der Erde und den Sternen.

Die Dorfbewohner um ihn rum, die mochten ihn nicht leiden,
wo immer er sich auch befand, man suchte ihn zu meiden.
Doch nicht nur Spott und Häme war’n‘s, worunter er sehr litt -
auch gab man ihm mit Fäusten ab und an gern eine mit.

An einem schönen Sommertag, da sah er wie am Strand,
ein äl‘trer Mann die Beine schwang – es staubte nur der Sand.
Tief beeindruckt sah er zu, was sich da vor ihm bot:
Hände, Füße, Ellenbogen flogen ohne Not.

Obwohl es schien, als nähm‘ der Alte überhaupt nichts wahr,
so hörte er doch plötzlich auf und kam dem Jungen nah.
‚Willst Du wissen, was ich hier am Strande gerade treibe?
Karate heißt es, setz Dich hin, sieh zu und bitte bleibe.‘

Der Junge tat wie ihm geheißen und war so fasziniert,
dass es gar nicht lange dauert, bis auch er‘s probiert.
Am Anfang etwas unbeholfen, lernt er dann recht zügig
macht auf Anweisung des Alten seine Muskeln schnell gefügig.

Der alte Mann ist hocherfreut mit seinem neuen Schüler.
Der dankt’s dem Alten sehr, trainiert ob’s warm ist oder kühler.
Nach ein’ger Zeit beherrscht er schon die wichtigsten der Katas
und entwickelt Schnelligkeit und Kraft, von allem etwas.

Es kam der Tag, da wurde ihm gelehrt die Kata Bassai Dai,
eine Kata, so der Meister, die ‚was ganz besond‘res sei.
Mit ‚Stürm die Festung!‘ könnte man’s am besten übertragen;
Entschlossenheit der Schlüssel hier, den Feind zu überragen.

Nicht anders zu erwarten war’s, dass er auch diese meistert.
Von eig’nem Können inspiriert – und so von sich begeistert –
ging er ins Dorf zurück zu treffen die, die ihn einst immer quälten,
und hoffte drauf, dass ihm gelang, ein’n Angriff zu vergelten.

Die Dorfbewohner waren ihm noch immer nicht gesonnen,
als er in ihrer Mitte stand, viel Zeit noch nicht verronnen,
da zielte schon die erste Faust inmitten auf sein Kinn,
nach einem weit’ren Tritt in das Gedärm, da flog er auch noch hin.

Er besann sich auf die Festung, die’s zu stürmen galt,
doch die Schläge und die Tritte machten lange keinen Halt.
Keine Festung, kein Erstürmen, nichts dergleichen half ihm hier –
er wurd‘ hin und her geschleudert wie ein leichtes Stück Papier.

Schwer verwundet unter Tränen trat er vor des Meisters Schwelle.
Klagend und mit Vorwurfsmiene sprach er just von dieser Stelle:
‚Hab ich nicht genau getan, was Du mich hast geleert?
‚Stürm die Festung, ist das nicht am Ende gar nichts wert?‘

Sein Lehrer hörte zu und schwieg, er schaut‘ ihm ins Gesicht,
unbeeindruckt regungslos vernahm der die Geschicht‘.
Allmählich aber wandelten in Lächeln sich die Falten
Ja, Sanftheit widerspiegelte das Antlitz dieses Alten.

‚Wahrhaftig hast Du viel gelernt im Laufe Deiner Zeit
und bist, wenn Du so weiter machst, auch bald dazu bereit,
Dich zu stellen einem Prüfer, ihm zu zeigen, was Du kannst -
wie zumindest technisch Du den Gegner samt und sonders übermannst.

Hinter den Begriffen, die Du körperlich vollziehst,
steht ein Mehr, das zu erkennen ein jedes Wort genießt.
Bassai Dai heißt ‚Stürm die Festung‘ – ja, das hab‘ ich Dir gesagt.
und doch war Dir das Stürmen dieser Feste heute früh versagt.

Hatt’st Du nicht das Dorf als Festung Dir im Kopf erdacht?
Wollt’st Du nicht als Rächer gelten, der am Ende lacht?
Wie Du siehst, das ging daneben und Du fragst Dich jetzt warum
Bunkai und Verteidigung – Festung hin und her war‘n dumm.

Nun, lass mich Dir den Grund benennen, der das Blickfeld Dir verengt:
Festung meint an dieser Stelle nicht den Feind, der Dich bedrängt.
Die Festung, die es zu besiegen gilt, ist nur Dein Ich, bist Du allein
Dabei soll die Kata helfen, Dich zu stärken in Dein’m Sein.‘

Der junge Mann nahm demütig die Worte sich zu Herzen,
und bald darauf vergaß er auch die zugefügten Schmerzen.
Fortan sucht er im Karaté die Werte, die versteckt,
erwarb sich dadurch auch im Dorf im Lauf der Zeit Respekt.

© Ralf Rebetge, Dezember 2019

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Abteilungsbeitag 2020

ingo, um 15:18 Uhr am

Liebe Karatekas,

bitte denkt daran den Abteilungsbeitrag für 2020 zu entrichten. Bringt den jeweils zutreffenden Beitrag entweder zum Training mit oder überweist ihn auf unser Abteilungskonto.

Erwachsene: 85 €
Studenten, Schüler, Auszubildende, Jugendliche und Kinder: 50 €

Es gelten folgende Ermäßigungen:

  • Familienbeitrag: Bei zwei Vollzahlern beträgt für jedes Kind/Jugendlichen der ermäßigte Mitgliedsbeitrag 50 % des normalen Mitgliedsbeitrages.
  • Geschwisterermäßigung für Kinder und Jugendliche: Ab dem zweiten Kind / Jugendlichen gibt es 50 % Ermäßigung.

Unser Abteilungskonto:

TSV Poing e.V.
Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg
BIC : BYLADEM1KMS
IBAN: DE47702501500000650655

Der Beitrag für den TSV Poing wird in der Regel automatisch vom Hauptverein abgebucht.

Mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches Jahr 2020

Thomas

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